Komplexe Traumatisierungen und Dissoziation
Wenn Vernachlässigung, körperliche und/oder sexualisierte Gewalt früh im Leben beginnen und lang andauern, wenn es kaum Unterstützung oder Verständnis gibt, dann entstehen bei Betroffenen oft weitreichende Leidenszustände. Sie erleben überflutende, unkontrollierbare Gefühlszustände und Impulse, Schwierigkeiten in nahen Beziehungen, haben körperliche Beschwerden, lehnen sich selbst ab, können chronisch selbstverletzend oder suizidal reagieren. Viele beschreiben ein dissoziatives Erleben, sprechen von inneren verurteilenden fremden Stimmen, können den eigenen Körper tlw. nicht wahrnehmen, erleben sich immer wieder „wie abgeschaltet“. Sie erfahren sich so, als würde „etwas“ in ihnen die Kontrolle übernehmen und sie können sich nicht dagegen wehren.
Aufbauend auf dem Grundlagenseminar wird es in diesem Seminar um die Folgen massiver Gewalt und Vernachlässigung gehen und wie systemische Therapie mit Betroffenen gelingen kann.
Themen werden sein:
- Komplexe Traumafolgeerkrankungen – Was bedeutet das?
- Was erhält das Leiden aufrecht?
- Wie können Kreisläufe unterbrochen werden?
- Dissoziation: Was ist das und wie kann therapeutisch damit gearbeitet werden?
- Implikationen für die psychotherapeutische Arbeit – Do´s and Don´ts
- Therapiekonzeption
- Methoden und Interventionen
Anhand von Inputs, Fallarbeit und Austausch gibt dieses Seminar einen Überblick und erste Einblicke in dieses Thema. Es soll aber vor allem Sicherheit im eigenen Arbeiten mit betroffenen Klient:innen vermitteln.
ACHTUNG!! - Dieses Seminar ist ein Vertiefungsangebot
Die theoretischen Inhalte wie auch die Interventionen des Grundlagenseminars werden vorausgesetzt und nicht nochmals wiederholt. Sollten Sie noch kein Seminar zu Traumagrundlagen (auch bei anderen Anbietern) absolviert haben, eignet sich das Grundlagenseminar für Sie.
Kosten:
€ 215,- für ÖAS-Student:innen
€ 230,- für ÖAS-Mitglieder
€ 250,- für Nicht-Mitglieder der ÖAS
15 Einheiten (à 45 min) Fr 17.00 – 21.00 Uhr, Sa 9.00 – 18.30 Uhr
Referentin: Mag.ª Johanna Schwetz-Würth
Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie), Trauma- und EMDR Therapeutin, Supervisorin, Lehrtherapeutin der ÖAS