Der „kleine“ Unterschied und seine Folgen

Was ist Frauengesundheit? Das FGZ lädt zur Vernetzung ein.

Gesundheit ist eine Frage des Geschlechts: Frauen sind anders krank als Männer – nicht nur im gynäkologischen Bereich. Erstaunliches bringen neue Forschungsergebnisse ans Licht und (hoffentlich) ins Bewusstsein der Frauen (und auch Ärzt:innen).
Der Herzinfarkt ist die häufigste Todesursache bei Frauen und hat auch andere Symptome als bei Männern. Medikamente wirken bei Männern und Frauen unterschiedlich, und doch werden sie fast ausschließlich an Männern erforscht. Worum es bei Frauengesundheit und Gender-Medizin geht, wofür das Frauengesundheitszentrum Salzburg steht und was das für Frauen und ihre Gesundheit bedeutet, ist Inhalt dieses Vortrages.

Gender-Medizin und der kleine Unterschied
Dass sich Frauen und Männer unterscheiden, wissen wir nicht erst seit es Gender-Medizin gibt. Allerdings sind es nicht nur die Geschlechtsorgane, die den Unterschied ausmachen. Lange wurde ungeprüft vermutet, dass Frauen sich von Männern nur hinsichtlich der sogenannten „Bikini-Zone" (Brust und Unterleib) unterscheiden.

Der Unterschied, der weit über die „Bikinizone" hinausgeht, betrifft den gesamten weiblichen Körper. Die Größe der Organe, das geringere Gewicht, der andere Stoffwechsel und viele andere Bereiche sind biologische Unterschiede.

Es gibt allerdings auch viele körperliche Ausprägungen die nicht nur biologische Ursachen haben. Durch die unterschiedliche soziale Umwelt und die Rollen, die von Männern und Frauen erfüllt werden (müssen), ergeben sich auch andere Gesundheiten, Krankheiten und Bewältigungsstrategien.

Die Symptome des Herzinfarktes sind beispielsweise bei Frauen andere als bei Männern – das ist eigentlich ein biologischer Unterschied. Dadurch dass diese weiblichen Symptome von der Forschung bis in die 1980 Jahre nicht erkannt und gelehrt wurden, starben Frauen an nicht erkannten und unbehandelten Herzinfarkten. Da Herzinfarkte als „Männerkrankheit" in den Köpfen der Betroffenen, der Angehörigen aber auch der Ärzt*innen galt, wurden sie bei Frauen übersehen.

"Untypische" Erkrankungen

Die Diagnose „untypischer" Erkrankungen ergeben sich aus denjenigen Vorstellungen und Bildern, welche Menschen geprägt haben. Werden in der Medizin neben den biologischen auch die gesellschaftlichen Gegebenheit hinsichtlich des Geschlechts berücksichtigt, dann nennt es sich Gender-Medizin

Zur Referentin: Frau Mag.a Halhuber-Ahlmann, Politologin und Journalistin, ist Geschäftsführerin des FGZ und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Sie hält Vorträge und ist „begeisterte Vernetzerin“.

Jour Fixe Koordination

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Beauftragte & Repräsentant:innen, Jours Fixes

Jour Fixe Salzburg Elisabeth Berger & Cathrin Schweiger-Bloo

Mag.ª Elisabeth Berger
Mag.ª Cathrin Schweiger-Bloo