Die individuelle Auseinandersetzung mit dem Tod ermöglicht uns, in tiefere Schichten unseres Seins vorzudringen und uns wesentlichen Lebensthemen zu stellen. Ein reflektierter Umgang mit unserer Sterblichkeit erleichtert es uns, uns auf existenzielle Fragen und schmerzvolle Gefühle unserer Klient:innen verantwortungsvoll und authentisch einzulassen.
Auf der Palliativstation im Krankenhaus der Elisabethinen durfte ich zahlreiche Menschen dabei begleiten, den größten aller Abschiede zu bewältigen. Dabei begegnete ich nicht nur dem Tod, sondern erlangte auch erkenntnisreiche Perspektiven auf das Leben. Im Jour Fixe darf ich das von mir entwickelte palliative Transitionsmodell vorstellen. Es beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Umgangsformen mit schweren Erkrankungen und dem bevorstehenden Lebensende. Dabei bewegen wir uns mit unseren Klient:innen im Spannungsfeld zwischen dem Kampf um das Leben, der Sehnsucht nach einem raschen Tod und der Hingabe an das Unabwendbare. Berührende Fallbeispiele und auf das palliative Feld abgestimmte Methoden geben einen Einblick in dieses besondere Tätigkeitsfeld.
Zur Referentin: Sandra Burgstaller, MA, ist Psychotherapeutin, Sozialarbeiterin und Autorin. Vorträge und Fortbildungen zu Sterben/Tod/Verlust, Selbstwert, Ritual- und Verkörperungsarbeit, Körpertherapie; Buchveröffentlichung „Systemische palliative Psychotherapie – Wandlungsprozesse am Lebensende begleiten“ im Carl-Auer Verlag (2023) www.psychotherapie-burgstaller.at