Der Jour Fixe widmet sich dieses Mal einer anderen Dimension der psychotherapeutischen Arbeit, nämlich der der Selbsterfahrung: also Erlebtes und Erfahrenes als unendlich viele Schätze zum Weiterdenken und als Anregung eigene Ressourcen in einer Balance von Autonomie und Bezogenheit zu verstehen. In diesem Sinne erzählt und reflektiert Hans Pabst, selbst früher Psychotherapeut und ÖAS-ELSE-Lehrtherapeut, seinen Lebensweg als autobiografisch inspirierten Roman. Die Reise beginnt mit einer Kindheit und Jugend auf einem Bauernhof, inmitten ländlicher Zwänge und familiärer Gewalt. Doch gerade diese frühen Erfahrungen werden zum Katalysator eines außergewöhnlichen Lebens – vom Schmerz und Kampf um Selbstfindung und Anerkennung bis hin zu tiefen Einsichten in das, was es heißt, Mensch zu sein.
Auf jeder Seite seines Werkes zeigt er die transformative Kraft der Selbstreflexion, nämlich des Schreibens als Therapeutikum einzigartig auf, ermuntert und ermutigt dazu, dieses Medium selbst zu verwenden. Schreiben als reflexives Medium ist doch auch schon noch einmal etwas Besonderes.
Über die von Hans Pabst gelesenen Passagen und die im Roman eindrücklich erzählte transformative Kraft der Selbstreflexion möchten wir mit Euch in ein angeregtes Gespräch kommen.
Zum Referenten: Dr. Hans Pabst, 1945 in der Steiermark auf einem Bauernhof geboren. Vom Land in die Stadt, zunächst Internat, dann Studium der Theologie in Graz und Tübingen. Doktorarbeit „Brecht und die Religion“. Leiter des Afro-Asiatischen Institutes, AHS Lehrer, Leiter kritischer Christen Österreichs „SOG“, Präsident einer österreichischen Hilfsorganisation für Kinder in Not „Rainbows“. Umstieg in die Psychotherapie und ELSE-Lehrtherapeut der ÖAS bis 2017. Abschied vom Katholizismus. Mit 75 Jahren beendet er die psychotherapeutische Tätigkeit und verarbeitet seine Erfahrungen in einem Buch.