Ärger am Arbeitsplatz, Streit mit Partner:innen, Konflikte mit Kindern, Eltern, Freund:innen oder Auseinandersetzungen mit Vertreter:innen von Institutionen sind in fast jeder Psychotherapie ein Thema - besonders aber in Paar- und Familientherapien. Systemische Psychotherapeut:innen sind in ihrer Arbeit ständig mit aggressiven Impulsen und Konflikten ihrer Klient:innen (bzw. mit Erzählungen darüber) konfrontiert.
Um Konfliktmuster erkennen und therapeutisch hilfreich damit arbeiten zu können, ist es sinnvoll, sich auch mit dem eigenen Erleben und Verhalten im Konfliktfall und seinen psychischen und sozialen Wirkungen auseinanderzusetzen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Es geht darum, Impulsen und eingefahrenen Reaktionsmustern auf die Spur zu kommen und die dabei auftauchende Gedankengänge zu erkunden. Ziel könnte sein, Konflikte authentischer, unmittelbarer und klarer erleben bzw. ausleben oder ausdrücken zu können. Der Bezug auf das Impulsive, Animalische im eigenen Fühlen und Tun ist dabei genauso wichtig wie die geistige Welt, die die Vorgänge kommentiert.
Referentin: Dr. Sabine Klar
unter Mitarbeit des Philosophen Franz Reithmayr