Das Unterscheiden der Geister - Auf der Suche nach der Freundschaft mit sich selbst

istock.com / Wipada Wipawin

mit S. Klar unter Mitarbeit von F. Reithmayr

Wahrscheinlich kennt jeder von uns dieses Phänomen: In mir redet Unterschiedliches mit und es wird da drinnen zuweilen heftig diskutiert und gestritten. In meinem „Ich“ gibt es mehr als eine „Stimme“ und diese Stimmen vertreten unterschiedliche Interessen. Schuld-, Scham- und Gewissensdiskurse nehmen Raum ein, nähren sich von Werten der Herkunftsfamilie und der Gesellschaft und lassen an anderen Aspekten des „Ichs“ zweifeln. „Böse Blicke“ richten sich auf angeblich Peinliches oder Ungenügendes im eigenen Ich-Revier und machen klein und ohnmächtig.

Die Zerrissenheit zwischen verschiedenen inneren Positionen („Ich-Ausprägungen“) kann eine schwere Belastung darstellen und am Selbstvertrauen hindern. Oft beschränken diese „Geister“ auch „nur“ den Handlungsspielraum: Viele Menschen haben eine Stimme, die sehr vorsichtig ist, sehr „vernünftig“, die sie aber an vielem hindert, das sie gern täten. Und sie haben andere Stimmen, die mit ihren Impulsen, Wünschen, Träumen und Sehnsüchten hartnäckig übergangen werden - und eines Tages vielleicht verstummen.

In diesem Seminar soll es um das Bewusstwerden und die Differenzierung der inneren Einflussfaktoren gehen, die im Ich-Gefüge Macht behaupten. Auf der Basis des „eigenen Guten“ können manche dieser „mitredenden“ und „mitwirkenden“ Faktoren mit „Ich-Energie“ gefüttert und andere aus dem inneren Gefüge hinausgeworfen werden. Die Möglichkeit, im eigenen Ich Ordnung zu schaffen und es neu zusammenzusetzen, eröffnet ein hohes Maß menschlicher Freiheit, die gleichzeitig eine Basis  für eine Selbstliebe ist, die es ermöglicht, sich selbst gut zu behüten.

Referentin: Dr. Sabine Klar unter Mitarbeit des Philosophen Franz Reithmayr

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Lehrtherapeut:innen Wien

Dr.in Sabine Klarstellvertretende Leitung der Ausbildungskomission

Verhaltensforscherin, Psychotherapeutin (SF); bietet unter dem Konzept „Therapy meets Philosophy“ im Rahmen des Instituts für angewandte Menschenkunde gemeinsam mit dem Philosophen Reithmayr eine Kombination aus systemischer Therapie und philosophischer Praxis an, in der es u.a. um den Menschen als „Viech“ und um „Unterscheidung der Geister“ im Dienst eines behütenden Selbstverhältnisses geht; Eigenarten: neugierig und etwas verrückt, interessiert an bodenständig praktischem Umgang aber auch an spirituellen Fragen; zeigt sich in ihrer Arbeit als Mensch, der selber sucht und scheitert, seine Denkweisen, Gefühle, Erfahrungen transparent macht und offen bespricht.