Lange Zeit haben Emotionen in der systemischen Therapie keine oder nur eine untergeordnete Rolle gespielt - Kommunikationen im System standen im Vordergrund der Arbeit.
Gerade in der Arbeit mit Einzelpersonen ist es wichtig, systemische Therapietheorie auch auf intrapsychische Prozesse zu erweitern. Dabei zeigt sich in den letzten Jahren wie nützlich und wichtig es ist, auch systemische Konzepte und Herangehensweisen zu entwickeln, um leidvolle Emotionen und die dahinterstehenden Muster verstehen, adressieren und verändern zu können. Ziel einer emotionsbasierten systemischen Psychotherapie ist es, intrapsychische Prozesse mit den Klient:innen gemeinsam zu verstehen und zu verändern. Konrad Grossmann nennt das „Hervorrufen von positiven States, von Ressourcen, von adaptiven Gefühlsmustern… eine der Kernaufgaben von Psychotherapie“.
Den emotionsbasierten systemischen Ansatz haben Elisabeth Wagner und Ulrike Russinger in ihrem erstmals 2016 erschienen Buch formuliert (Leseempfehlung!).
In diesem Seminar wird vor dem Hintergrund der Synergetik und ihrer Überlegungen dazu, wie Veränderung in einem komplexen System wie der Psyche gelingen kann, in die emotionsbasierten systemischen Psychotherapie eingeführt – in die Theorie und gleichzeitig sehr praktisch in Fallarbeiten und Übungen.