Kindheitserfahrungen und das innere Kind

istock.com / Wipada Wipawin

mit S. Klar unter Mitarbeit von F. Reithmayr

Menschen sind arm. Sie dürfen sich nicht entwickeln, sie werden erzogen. Wenigen ist bewusst (oder erinnerlich), welch grausame Prozesse sich aus Sicht eines Kindes hinter diesem Wort "Erziehung" verbergen, und welch subtile Mechanismen ein späteres Bewusstwerden verhindern und die Bedeutung herunterspielen. In der Kindheit wird ein erheblicher Teil des Selbstverhältnisses eines Kindes - ihm aufgepropft. Darum verstehen sie sich später nicht. Umzingelt von Autoritäten, die größer, mächtiger und unverständig sind, kämpft sich also ein kleines Wesen durch das Leben, und wenn es um andere Menschen geht: durch Fremdzuschreibungen.
Aber andererseits: Kindheit birgt trotz allem auch Schätze, warme Erinnerungen, Vertrautheiten und das intensivste sinnliche In-der-Welt-Sein. "Es war doch nicht alles schlecht." Das ist zwar auch die liebste Ausrede der Täter, aber wir verstehen diesen Satz als Einladung, das zu bergen, was uns in dieser Zeit bereichert und vielleicht gerettet hat, was die Kindheit uns lebenswert erscheinen ließ.

In diesem Seminar wollen wir ihnen allen nachspüren und sie kennen lernen - die traumatisierten und die glücklichen Kinder, die wir einmal waren und die in uns immer noch präsent sind. Es ist nie zu spät, die einen zu unterstützen und sich mit den anderen zu freuen.

Dabei werden unterschiedliche methodische Zugänge vorgestellt und angewandt. Stichworte: Sicht des Kindes, Alice Miller, Kindheit, innere Kinder, der andere Blick auf die Kindheit und was er ermöglicht, die Beziehung zum inneren Kind als Selbstbezug, Verhaltensmuster innerer Kinder, das innere Kind des Gegenübers verstehen.
 

Referentin: Dr. Sabine Klar unter Mitarbeit des Philosophen Franz Reithmayr

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Lehrtherapeut:innen Wien

Dr.in Sabine Klarstellvertretende Leitung der Ausbildungskomission

Verhaltensforscherin, Psychotherapeutin (SF); bietet unter dem Konzept „Therapy meets Philosophy“ im Rahmen des Instituts für angewandte Menschenkunde gemeinsam mit dem Philosophen Reithmayr eine Kombination aus systemischer Therapie und philosophischer Praxis an, in der es u.a. um den Menschen als „Viech“ und um „Unterscheidung der Geister“ im Dienst eines behütenden Selbstverhältnisses geht; Eigenarten: neugierig und etwas verrückt, interessiert an bodenständig praktischem Umgang aber auch an spirituellen Fragen; zeigt sich in ihrer Arbeit als Mensch, der selber sucht und scheitert, seine Denkweisen, Gefühle, Erfahrungen transparent macht und offen bespricht.