Die Frage, wie in menschlichen Systemen Probleme „erschaffen“ und aufrechterhalten werden, stellt eine zentrale Prämisse therapeutischen Handelns dar. Unsere eigenen Hypothesen, die Erklärungen unserer Klient:innen und die genaue Analyse aufrechterhaltender Bedingungen und der versuchten Lösungen des Problemsystems spielen dabei eine zentrale Rolle. Wie können wir dieses „Wissen“ zieldienlich, also für das von Klient:innen geäußerte Anliegen der Problemlösung/Symptombeseitigung bei unterschiedlichen Störungsbildern nutzen?
Wie „funktionieren“ Symptome? Was ist – bei aller individuellen Unterschiedlichkeit seiner jeweiligen Ausprägung im konkreten Fall - das „Spezifische“ von Symptomen? Welcher Logik, Struktur und Funktionalität folgen sie? Wie kann die Fähigkeit von Klient:innen zur Problementwicklung als Fähigkeit und Ressource für dessen Auflösung gesehen und therapeutisch genutzt werden?
Inhalte im Detail:
- Probleme als Lösungsversuche verstehen, die funktionieren und chronifizieren können
- Zusammenhänge zw. Symptomen und Systemen – aufrechterhaltende Bedingungen und welche Therapieziele sich daraus ergeben können
- Kreativität in der Therapie und das Finden von ungewöhnlichen Lösungen
Zielsetzung: Der Workshop soll Gelegenheit geben systemische Erklärungsmodelle für unterschiedliche Störungsbilder/Problemkonstellationen/Diagnosen (Ängsten, Zwänge, Panikattacken, Depression, Essstörungen, Burnout, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen, Psychosomatik, ADHS, Schul- und Leistungsverweigerung, kindliche Ängste und Zwänge, Ticks etc.) zu erproben, mögliche Ziele und Methoden störungsspezifischer systemischer Therapie im ambulanten und stationären Bereich zu reflektieren und Implikationen für Therapie- und Veränderungsmotivation, Setting, Beziehungs- und Prozessgestaltung zu diskutieren
Methoden: Theorieinputs, Fallbeispiele, Übungen, Demonstrationen, Videos