Gespräche mit Menschen, die sich selbst nicht spüren und begreifen, die sich mit sozial erwünschten Pseudo-Identitäten oder ihrer Abwehrmechanismen identifizieren oder unter Depersonalisations-phänomenen und dissoziativen Störungen leiden, gestalten sich oft schwierig. Zugang zu solchen Menschen erfordert ein Wechselspiel aus therapeutischer Anregung bzw. Provokation und therapeutischer Offenheit bzw. Neugier, um jene Art und Intensität von Auseinandersetzung anzubieten, die ihnen gut tut. Systemische Psychotherapie mit diesen Menschen kann auch bedeuten, etwas über sie zu denken und zu behaupten, das sie vorerst nicht so sehen und formulieren würden, und ihren Erzählungen und Ausdrucksweisen beharrlich nachzuspüren, um mit ihnen gemeinsam zu entdecken, wer sie sind und was sie brauchen, um sich selbst näher zu kommen.
In diesem methodisch orientierten Seminar sollen Erfahrungen darüber ausgetauscht werden, wie Menschen mit diffusem Selbstbezug geholfen werden kann, zu eigenständigen Gestaltern einer Persönlichkeit zu werden, in der sie sich geborgen fühlen und mit der sie entscheidungs- und handlungsfähig sein können.