Relationale Ideen in der (Systemischen) Psychotherapie gehen einerseits davon aus, dass Menschen in (sozialen) Netzwerken eingebettet sind und andererseits, dass der therapeutischen Beziehung bei Veränderungsprozessen eine besondere Bedeutung zukommt.
Soziale Beziehungen finden in diskursiven Rahmen statt. In diesen Beziehungen werden Identitäten kommunikativ (narrativ) verhandelt, Bedeutungen generiert und somit Möglichkeiten des Handelns und des Erlebens mitbestimmt. Klient:innen können so z. B. in der Psychotherapie dabei unterstützt werden sich in Beziehungen anders zu positionieren, sich an neue (unterstützende) Netzwerke anzubinden oder auch aus aktuellen Netzwerken auszusteigen.
Psychotherapie wird dabei als kokonstruktionistischer Prozess angesehen, bei dem die Therapeut:innen offen sind für gemeinsam entwickelte, neue Bedeutungen. Dabei wird davon ausgegangen, dass therapeutische Gespräche auch die Therapeut:innen verändern kann. Die Thematisierung der therapeutischen Beziehung in den Gesprächen selbst hat dabei ebenfalls eine hohe Relevanz.
In diesem Seminar werden Ideen und Theorien von Relationalität in der Systemischen Therapie präsentiert und diskutiert sowie Möglichkeiten für die Praxis angeboten.