Chronische Scham- und ständige Schuldgefühle sind – oft für Außenstehende unbemerkt – wesentlicher Teil vieler psychischer Leidenszustände. Menschen sind zutiefst davon überzeugt, dass Sie nichts wert sind und nichts Gutes verdient haben oder sie sind sich ganz sicher, dass sie an Dingen schuld sind, auf diese sie tatsächlich keinen Einfluss hatten. Vor allem nach frühen sehr schwierigen und belastenden Beziehungserfahrungen oder auch Traumatisierungen werden Menschen oft ihr Leben lang von einer tiefgreifenden Scham begleitet, die leidvoll in alle Lebensbereiche und Beziehungen hineinwirkt. Auch in der Therapie ist chronische Scham besonders bedeutsam, da sie die therapeutische Arbeit und die therapeutische Beziehung stark erschwert und beeinflusst. Betroffene thematisieren Scham selbst aber so gut wie nie – da sie sich schämen für das wie und was sie sind… ein Dilemma.
Therapeut:innen sollten daher um die komplexen Mechanismen tiefgreifender und toxischer Scham wissen und mit dieser umgehen lernen um nachhaltig unterstützen und helfen zu können.
In diesem Seminar geht es um ein systemisch-emotionsbasiertes Verständnis von Scham, die Gestaltung der therapeutischen Beziehung bei Menschen, die von starker Scham betroffen sind und um spezifische Interventionen um aus der Scham heraus zu finden.