Therapie wird oft als geschützter Raum gesehen: auf Grund der gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht dringt nichts hinaus und Interventionen aus dem „Außen“ werden oft als störend erlebt. Aber wir Systemiker:innen schauen uns ja gerne um, wer noch da ist – uns interessiert der Kontext unserer Klient:innen.
In der Begleitung von Menschen die durch institutionelle Kontexte (Kinder und Jugendhilfe, PSD, Wohngemeinschaften, Krankenanstalten,…) betreut werden, finden wir über die Angehörigen hinaus zumeist weitere Systempartner:innen und relevante Umwelten vor. Als angestellte Therapeut:innen sind wir selbst Teil der betreuenden Institution, als Honorarkraft begegnen uns und unseren Klient:innen unterschiedliche professionelle Fachkräfte, die Aufträge und Anliegen formulieren und Vernetzung (nicht) wünschen. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus und wie gelingt es uns, hilfreich zu bleiben?
Im Mittelpunkt des Seminars stehen folgende Inhalte:
- Welche Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit ergeben sich im institutionellen Kontext?
- Wie gelingt Kooperation zwischen niedergelassenen Therapeut:innen und der Institution/anderen Professionist:innen?
- Wie machen wir uns als Systemiker:innen mit unserer Haltung und unserer Sprache gegenüber anderen Professionist:innen verständlich?
- Wann und in welcher Form ist „therapeutische Schnittstellenarbeit“ sinnvoll?
- Welche rechtlichen Aspekte sind u.a. in Bezug auf Verschwiegenheit im Rahmen institutioneller Zusammenarbeit bzw. Kooperation mit Institutionen zu beachten?
Neben theoretischen Inputs und rechtlichen Überlegungen werden anhand von Beispielen aus der Praxis der Referentin und der Teilnehmenden Herausforderungen, Chancen und Risiken sowie konkrete Vorgehensweisen illustriert und gemeinsam erarbeitet.