Oft werden für körperliche Krankheitssymptome keine ausreichenden, medizinischen Ursachen gefunden. Dennoch ist/fühlt sich die Person krank und leidet u.U. unter wiederkehrenden Schmerzen, Müdigkeit, Herzrasen, Schwindel, Verdauungsstörungen oder Tinnitus. Der Hausarzt diagnostiziert eine „funktionale Störung“ und verweist die Personen – wenn die Symptome nicht ohnedies von alleine weggehen und somit hartnäckig sind - dann oftmals an eine Psychotherapie. Viele Patient*innen fühlen sich wegen der Überweisung in Psychotherapie missverstanden und verorten den Vorwurf, dass sie sich die Krankheit nur einbilden würden und wagen sich daher aus Scham oder aus Angst nicht in die psychotherapeutische Praxis. Krebs oder andere, schwere körperliche Erkrankungen hingegen sind klar medizinisch diagnostizierbar. Aber auch bei diesen Menschen wäre eine begleitende Psychotherapie indiziert. Stoßt aber ebenfalls oft auf Widerstand der betroffenen Personen. Dabei wäre eine psychotherapeutische Betreuung nicht nur für die seelische, sondern auch medizinische Betreuung im Sinne der Compliance sowie der psychiatrischen Folgewirkungen extrem wichtig.
Das Seminar, dass nicht nur für die Arbeit, sondern ev. auch für Jede/en von uns persönlich interessant sein könnte, soll einen Überblick über das Thema, die Entwicklung der Psychosomatik, der Idee der Organsprache etc. bieten, aber letztlich die systemische Familienmedizin, das individuelle Gesundheitsbild, unsere systemische Haltung zu Erkrankungen und unterschiedliche systemische Interventionen vorstellen und üben, um mit somatisch erkrankten Personen psychotherapeutisch arbeiten zu können.
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Systemische Therapie und Psychosomatik
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Mag. Andreas HöherLeiter der Ambulanz Wien, Vertreter der ÖAS im Psychotherapiebeirat des BMG
Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe; Psychotherapeut (Systemische Familientherapie); 10 Jahre psychologische Tätigkeit bei „Rettet das Kind-NÖ“ (Kinder- und Jugendheim); 5 Jahre psychotherapeutische Tätigkeit an der pädiatrischen Nephrologie, Hepatologie und Gastrologie an der Kinderklinik AKH-Wien; seit 2005 Mitarbeiter am Institut für Paar- und Familientherapie; Psychotherapeut in freier Praxis; Lehrtherapeut, Leiter Psychotherapeutische Lehrambulanz für Familientherapie der ÖAS Wien.