Wie Menschen sich selbst, andere Menschen und die Welt verstehen, ist in hohem Maße durch eine Reihe von Ideen, Konzepten und Überzeugungen geprägt, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben. Sie bilden einen Rahmen, der konstitutiv für das Wahrnehmen und Erleben ist, seinerseits aber kaum Gegenstand des Nachdenkens wird. Implikationen bleiben verborgen, unbewußte Bewertungen und Imperative unbemerkt. Diese Vorstellungen und Interpretationsschablonen können eine erwünschte Entwicklung oder das Erreichen selbstgewählter Ziele behindern, Konflikte mit wichtigen Bezugspersonen speisen oder zur Aufrechterhaltung von problemfördernden Beschreibungen und Gefühlen beitragen. Gerade wenn sie zu einer liebgewordenen Gewohnheit geworden sind, kann es wichtig sein, sie zu verändern. Psychotherapeut:innen müssen sie im Dienst an ihren Klient:innen zumindest dann bemerken können, wenn sie sich in das therapeutische Tun einmischen.
In diesem Selbsterfahrungsseminar werden wir in gemeinsamer Anstrengung versuchen, Licht in das eine oder andere Dunkle und Weite in die eine oder andere Enge zu bringen. Gerade die Unterschiedlichkeit der einzelnen Anschauungen und die Auseinandersetzung damit können dabei hilfreich sein.
Referentin: Dr. Sabine Klar
unter Mitarbeit des Philosophen Franz Reithmayr